Impulskontrolle ist eine große Herausforderung bei Hunden, besonders in der Pubertät, die oft zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat stattfindet, je nach Rasse und individuellem Entwicklungsstand. In dieser Phase verändert sich das Verhalten des Hundes und seine Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren, nimmt oft ab. Das hängt mit hormonellen Veränderungen und der Entwicklung des Gehirns zusammen, was Hunde in dieser Zeit emotional und sozial sensibler macht.

Gründe für mangelnde Impulskontrolle in der Pubertät

  • Hormonelle Veränderungen: Die Pubertät führt zu einer hormonellen Umstellung, die den Hund dazu bringt, seine Umgebung intensiver wahrzunehmen und neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Dies kann oft zu impulsivem Verhalten führen.
  • Neurologische Entwicklung: Das Gehirn des Hundes ist in dieser Zeit stark im Umbau. Insbesondere der präfrontale Kortex, der für die Impulskontrolle zuständig ist, ist noch nicht vollständig entwickelt.
  • Verändertes Sozialverhalten: Hunde in der Pubertät beginnen, soziale Hierarchien zu hinterfragen, was zu Tests gegenüber Artgenossen oder auch den menschlichen Bezugspersonen führen kann.
  • Verstärkter Bewegungsdrang: Viele Hunde haben in dieser Phase einen hohen Energielevel und brauchen ausreichend Bewegung und mentale Auslastung. Wenn das fehlt, kann sich überschüssige Energie in impulsivem Verhalten entladen.

Tipps zur Unterstützung der Impulskontrolle

  • Konsistentes Training: Klare Regeln und wiederkehrende Trainingseinheiten helfen dem Hund, zu lernen, wann und wie er sein Verhalten kontrollieren soll. Belohnungen für kontrolliertes Verhalten (z. B. Warten, bevor er etwas nimmt) fördern die Impulskontrolle.
  • Übungen zur Frustrationstoleranz: Kontrolliertes Spielen, wie das Halten eines Spielzeugs, bis ein Signal gegeben wird, oder kurze Warteübungen vor dem Fressen, helfen dem Hund, seine Impulse zu kontrollieren.
  • Ausreichende Bewegung und mentale Auslastung: Junge Hunde brauchen tägliche Bewegung und geistige Herausforderungen, um überschüssige Energie zu verbrennen und sich auf Aufgaben zu konzentrieren.
  • Ruhige und klare Kommunikation:Da Hunde in der Pubertät oft sensibel und leicht ablenkbar sind, sollte man klare Signale setzen und geduldig bleiben.
  • Rückruf und Leinenführigkeit stärken: Insbesondere der Rückruf und die Leinenführigkeit sind wichtige Übungen, um Impulskontrolle zu fördern und auch draußen sicherzustellen, dass der Hund auf Anweisungen hört, selbst wenn er abgelenkt ist.
  • Geduld und Verständnis: Auch wenn es herausfordernd ist, ist die Pubertät eine Phase, die vorübergeht. Geduld und Verständnis helfen dabei, das Verhalten des Hundes besser zu lenken und die Bindung zu stärken.

Fazit

Impulskontrolle beim Hund in der Pubertät ist ein Entwicklungsprozess. Mit konsequentem Training, klaren Regeln und der richtigen Auslastung kann man den Hund dabei unterstützen, die Herausforderung dieser Phase zu meistern.

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